“Der Hamburger Schlagzeuger beschränkt sich nicht auf Snare, Bass-Drum und Becken, sonder spielt auch auf Glas und Butterbrotpapier. Das klingt nicht etwas knisterig oder nervig , sondern meditativ. Kacireks Debütalbum ist eine Mischung aus beeindruckend komplexen, live eingespielten Schlagzeugrhythmen und elektronischen Klängen, kombiniert mit Gesang oder Klarinette. Mit dem Elektro-Projekt Field hat Kacirek bereits zwei Alben aufgenommen, sein Solowerk kommt nun etwas gefälliger daher. Er habe gar nichts dagegen, sagt Kacirek, wenn man seine Musik beim Joggen oder beim Kochen höre.”
Bei Glöckchen bin ich immer dabei. Und bei Sven Kacirek geht es viel um Glöckchen. Und elektrinisch angefuzzten Jazz. Das ist sein Metier, da hat er sich bis jetzt seine Punkte verdient. Der Hamburger Drummer spinnt auf seinem Solo-Debut diese Idee weiter, ordnet alles in eine Welt aus sequenzierter Ruhe ein und erfreut sich einfach an den perkussiven Melodien. Es ist ein sehr ruhiges, friedliches Album, bei dem die Obertöne auf dem Herzen tanzen und dich immer und immer wieder anknuffen: Komm, so schlimm ist alles nicht.”
Als virtuoser Jazz-Drummer hat der Hamburger Sven Kacirek bislang in der Musik-Szene auf sich aufmerksam gemacht. Mit seinem Debüt-Album begeht er Neuland: Auf “The Palmin Sessions” hat Kacirek mit minimalen Mitteln kontemplative Klangwelten erschaffen, die vom ersten Ton an faszinieren.
Vieles davon klingt nach Elektronik, doch tatsächlich ist das Album überwiegend „unplugged“ entstanden: Röhrenglocken, Vibraphon und Jazz-Besen auf Glas, Holz oder Papier erzeugen intime bis überraschend dynamische Arrangements. Ein Geheimtipp.
Dass Sven Kacirek wirklich ein virtuoser Jazz-Drummer ist, wird nach knapp 3 Minuten deutlich: Wie entfesselt drischt er in dem Stück «Heinrich & Helene» auf die Felle ein und reißt einen aus der stillen Kontemplation.
«Heinrich & Helene» ist der Opener zu Kacireks virtuosem Solo-Debüt «The Palmin Sessions», das den Jazzer vornehmlich als dezenten Produzenten beruhigender Klanglandschaften vorstellt, die er mit Glas, Holz, Papier, Röhrenglocken, Marimba, Vibraphon und zurückhaltender Elektronik (Loops, Effektgeräte…) auf ungewöhnliche wie unwiderstehliche Weise zaubert.
Kristallin ist der Klang durch das allgegenwärtige Röhrenglockenspiel und das Vibraphon, das den Stücken eine eigentümliche Zerbrechlichkeit verleiht. Und obwohl Kacirek ein erstklassiger Drummer ist, bleibt das perkussive Spiel zumeist ziemlich dezent – zeichnet sich aber gleichzeitig durch eine gewisse Nervosität aus und bildet einen unablässigen Strom, auf dem die ungewöhnlichen «Instrumente» Farbtupfer setzen.
Der 1975 in Hamburg geborene Sven Kacirek, der als Zehnjähriger erste Schlagzeugstunden nahm, ist außerdem Buchautor, macht Performances, vertont zumeist relativ unbekannte Stummfilme und gibt Workshops – ein ruheloser Geist aber ist er nicht. Zumindest wenn es sich um die «The Palmin Sessions» dreht, die als langer, ruhiger Fluss ihre meditative Kraft nach und nach bis zur vollen Spannkraft entfalten.
Sven Kacirek hat bereits im Hamburger Projekt Field seine enorme Virtuosität unter Beweis gestellt. Seine Spezialität, hoch komplexe Elektronikbeats live einzuspielen, treibt er in seinem ersten Soloalbum auf die Spitze. Zu haben ist es ab dem 5.2.(…) Hier scheint viel Elektronik im Spiel zu sein – doch ein solcher erster Eindruck täuscht und verfliegt bei genauerem Hinhören auch schnell wieder. Sven Kacirek verzichtet bei seinen filigranen Arrangements völlig auf Synthesizer. Fast alle Klangerzeuger und Tonspuren sind akustisch und live eingespielt. Aufgenommen in einer alten Palmin-Fabrik in Wilhelmsburg sind die “Palmin Sessions” also echte Hamburger Handarbeit.?Die so erzeugten Klangwelten sind – wenn auch stets etwas verhalten – sehr tiefgründig und ziehen schnell in ihren Bann. Anspruchsvolle Jazzbeats mischen sich mit dezenten Elektronikklängen. Das Ergebnis ist ein extrem entspannender Klangteppich, der als Hintergrundmusik jedoch viel zu schade ist. Genaues Hinhören lohnt sich, denn es gibt immer wieder Neues zu entdecken.
It´s not that easy to determine what to make out of the latest release on the sympathetic Pingipung label from Lüneburg in Germany. When the first track starts, you would think that “The Palmin Sessions” is just another average electronica release. The album opener “Heinrich & Helene” at first does not sound much different from a lot of releases the Mille Plateaux label. But it only takes two minutes to find out what makes Sven Kacirek stand out from the crowd. Kacirek is a passionate studied drummer with a jazz background. And in the middle of the album opener, he gives a little example of his abilities. The track quickly builds up density and pace and Kacirek´s frantic drumming is really a pure pleasure to listen to.
Other tracks on “The Palmin Sessions” follow that example. Generally, Kacirek seems to be a friend of complex multi-levelled rhythms. “Glas” for example features a highly refined polyrhythmic structure that fuses rhythm with melody. The same goes for the immediately following “Auf dem Kanal” which prominently features metallic and wooden percussive instruments joined together in a deeply meditative study. On tracks like those two, but also others, Sven Kacirek often reminds of the looped ambiance frequently summoned by Jan Jelinek on his numerous releases.
(…) An diese von Vanishing Breed so wunderbar inszenierte Leerstelle lässt sich auch das Solo-Debütalbum des Hamburger Jazz-Schlagzeugers Sven Kacirek anschließen. Der errichtet die Knusperkulisse für seine Stücke oft nahe an der Grenze zum Verschwinden, stellt Frickelzauber aus Percussion-Allerlei auf die Bühne, zitiert Jazz dazu und singt im Hintergrund mit seiner Notwist-Stimme einen Text von Billie Holiday. “The Palmin Sessions” machen zwischen dem hektischen Beat-Klappern und der Melancholie von Glockenspiel und Melodica so viel Raum auf, dass es wirkt, als würde dazwischen eigentlich noch etwas fehlen, als würde diese Musik im nächsten Moment auseinanderfallen. Was fehlt, sind die ZuhörerInnen. Erst mit deren Imagination werden diese Stücke komplett.
The Palmin Sessions
Kulturspiegel
DE:BUG
FAZ
Vieles davon klingt nach Elektronik, doch tatsächlich ist das Album überwiegend „unplugged“ entstanden: Röhrenglocken, Vibraphon und Jazz-Besen auf Glas, Holz oder Papier erzeugen intime bis überraschend dynamische Arrangements. Ein Geheimtipp.
dpa
«Heinrich & Helene» ist der Opener zu Kacireks virtuosem Solo-Debüt «The Palmin Sessions», das den Jazzer vornehmlich als dezenten Produzenten beruhigender Klanglandschaften vorstellt, die er mit Glas, Holz, Papier, Röhrenglocken, Marimba, Vibraphon und zurückhaltender Elektronik (Loops, Effektgeräte…) auf ungewöhnliche wie unwiderstehliche Weise zaubert.
Kristallin ist der Klang durch das allgegenwärtige Röhrenglockenspiel und das Vibraphon, das den Stücken eine eigentümliche Zerbrechlichkeit verleiht. Und obwohl Kacirek ein erstklassiger Drummer ist, bleibt das perkussive Spiel zumeist ziemlich dezent – zeichnet sich aber gleichzeitig durch eine gewisse Nervosität aus und bildet einen unablässigen Strom, auf dem die ungewöhnlichen «Instrumente» Farbtupfer setzen.
Der 1975 in Hamburg geborene Sven Kacirek, der als Zehnjähriger erste Schlagzeugstunden nahm, ist außerdem Buchautor, macht Performances, vertont zumeist relativ unbekannte Stummfilme und gibt Workshops – ein ruheloser Geist aber ist er nicht. Zumindest wenn es sich um die «The Palmin Sessions» dreht, die als langer, ruhiger Fluss ihre meditative Kraft nach und nach bis zur vollen Spannkraft entfalten.
HAMBURG.DE
FOXY DIGITALIS
Other tracks on “The Palmin Sessions” follow that example. Generally, Kacirek seems to be a friend of complex multi-levelled rhythms. “Glas” for example features a highly refined polyrhythmic structure that fuses rhythm with melody. The same goes for the immediately following “Auf dem Kanal” which prominently features metallic and wooden percussive instruments joined together in a deeply meditative study. On tracks like those two, but also others, Sven Kacirek often reminds of the looped ambiance frequently summoned by Jan Jelinek on his numerous releases.
INTRO
Deutschland Radio Kultur
NDR 4
Mercedes Bunz